© Egil Hansen

Rymden ist ein schwedisch-norwegisches Trio mit musikalischen Einflüssen aus Jazz, Prog-Rock, Filmmusik und Klassik. Hinzu kommen Elemente skandinavischer Folkmusik. Die Formation besteht aus den ehemaligen Musikern des Esbjörn Svensson Trios Dan Berglund und Magnus Öström sowie dem norwegischen Jazzpianisten Bugge Wesseltoft und kann ohne Umschweife als skandinavische Supergroup bezeichnet werden. Ihr Crossover-Sound zwischen Jazz, Rock-Avantgarde, Neoklassik und Elektronik ist stilistisch sensationell.

Das Problem bei Nachfolgeprojekten sind oft die hohen Erwartungen. Mit den bisherigen Studioalben "Reflections & Odysseys" (2019), "Space Sailors" (2020) und brillanten Live-Auftritten hat das Trio mit seinem Mix aus akustischen und elektronischen Klängen die Erwartungen bereits erfüllt. Im Oktober 2023 ist ihr drittes Studioalbum „Valleys & Mountains" erschienen. Es gibt überraschende Taktwechsel, tosende Bassläufe und flirrende Synthieflächen, und im sphärischen „Song from the Valley“ zeigt sich das Trio von einer bisher ungekannten, Ambient-beeinflussten Seite. Eines ist klar: So entspannt klangen Rymden noch nie, diese Band hat sich in Hunderten von Konzerten gefunden.

Pianist Bugge Wesseltoft klingt lässiger denn je, sein Klavierspiel erinnert an vergangene Größen seines Instruments wie den Komponisten Vince Guaraldi. „The Mountain“ erzittert dank des eindrucksvoll verfremdeten Kontrabasses von Dan Berglund. „Himmel“ dagegen ist mit seinem zarten Bogeneinsatz die vielleicht schönste Ballade, die Berglund je geschrieben hat. Magnus Öströms luftiges Schlagzeugspiel holt die ausladenden Kompositionen immer wieder aus dem All auf die Erde zurück.

Die drei beherrschen ihre akustischen Instrumente in Perfektion und elektronische Effekte werden bei ihnen nie zum Selbstzweck. Rymden haben Rockclubs und klassische Konzertsäle gefüllt, sich in bewusstseinserweiternden Improvisationen verloren und Prog-Riffs gestemmt. Mit „Valleys & Mountains“ haben Rymden den bislang höchsten Gipfel erreicht.