HAILU MERGIA @ Gretchen Yard

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Open Air

Hailu Mergia: Moderner, traditionsbewusster und weltgewandter Jazz, verbunden mit vielfältigen äthiopischen Stilen.

Hailu Mergia ist Komponist, Arrangeur, Keyboarder, Meisterakkordeonist und eine äthiopische Jazz- und Funk-Legende. Als Bandleader der in den 1970er Jahren in Addis Abeba gegründeten und sehr populären „Walias Band“ entwickelte er schon früh seine eigene Interpretation zeitgenössischer äthiopischer Musik. Seine Verschmelzung von Jazz und Funk mit der Vielfalt äthiopischer Stile lässt sich nicht auf eine einfache Formel bringen. Die Band emigrierte Anfang der 80er Jahre in die USA und löste sich kurz darauf auf. Hailu Mergia spielte noch einige Konzerte, zog sich aber nach und nach von der Bühne zurück. Schließlich arbeitete er als Taxifahrer auf dem Washington Dulles Airport und übte in den Pausen auf dem Rücksitz seines Wagens weiter auf seinem Keyboard.

Sein 1985 erschienenes erstes Solo Album „Hailu Mergia & His Classical Instruments“, vollständig alleine aufgenommen und produziert und in Äthiopien auf Cassette veröffentlicht, wurde 2013 via Awesome Tapes from Africa neu aufgelegt. Damit begann sein Comeback. Er fing an neue Songs zu schreiben und 2018 folgte sein Album „La Belu“, gefeatured unter anderem von der New York Times, dem Guardian und Pitchfork. Seitdem ist Mergia regelmäßig durch Europa getourt und hat mit seinem Trio in ganz Nordamerika gespielt, unter anderem in der Radio City Music Hall und auf dem Montreal Jazz Festival.

Hailu Mergia war vor zwei Jahren mit seinem Album “Yene Mircha“ bei uns zu Gast und wir freuen uns sehr auf das Wiedersehen. Seine Auftritte sind intim und explosiv zugleich und immer etwas Besonderes, denn Hailu Mergia weigert sich, dasselbe zweimal zu machen und erfindet seinen Sound jeden Abend auf der Bühne neu. Im Studio beginnt er die Aufnahmen mit einer Kernband und fügt in einem langen Prozess des Zuhörens Klänge und Instrumente hinzu, ein kreativer Prozess, der ebenso dringlich und aufregend ist wie seine Konzerte, bei denen er die Band an die Grenzen der Gruppenimprovisation treibt.