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Allein schon am Titel seines neuen Buches lässt sich die Erzähl- und Fabulierlust von Saša Stanišić ablesen. Es heißt: „Möchte die Witwe angesprochen werden, platziert sie auf dem Grab die Gießkanne mit dem Ausguss nach vorne“.Stets geht es bei dem 1978 im bosnischen Viśegrad geborenen Autor um existentielle Dinge. So handelt sein erster Roman „Wie der Soldat das Grammophon repariert“ von einem Jungen der – wie Stanišić selbst – mit seinen Eltern vor dem Krieg in Bosnien-Herzegowina nach Deutschland floh.
In seinem mit dem deutschen Buchpreis ausgezeichneten Roman „Herkunft“ machte er die Demenzerkrankung seiner Großmutter zum Thema; in „Vor dem Fest“ das Aufkommen faschistischer Tendenzen. Von all dem erzählt Stanišić immer mit einem Element von Humor. Ein Humor, der den Schrecken nicht verharmlost, sondern ihn noch größer macht. Uns aber erlaubt, den Schrecken zu betrachten.
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