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Bild- und Textquelle: mehringhoftheater.de

Nico Semsrott ist von der Bühne in die Politik gewechselt, um sie mit Witzen zu ändern.
Auch zu seiner eigenen Überraschung hat das nicht geklappt.
Schade.

Ohnehin haben sich die Vorzeichen seit der Europawahl 2019 komplett geändert:

Während er am Anfang noch gefragt wurde “Was darf Satire?” ist die Frage in der Dauerkrise eher: “Was darf Realität?” Mittlerweile findet er, dass das Verhältnis zwischen Drinnen und Draußen, “der Politik” und “den Wähler*innen”, ein einziges Missverständnis ist.

Anhand ganz konkreter Beispiele versucht er zu erklären, warum sich beide Seiten nicht verstehen können. Und wie und warum er sich selbst ebenfalls geirrt hat. Als Demotivationstrainer im Europaparlament macht er genau das, was er vorher auch schon gemacht hat: Er scheitert.

Nur eben auf einer anderen Bühne. Das ist leider nicht immer witzig, aber immerhin hochrelevant.

Seine Besucher*innengruppen in Brüssel und Straßburg überziehen die vorgesehene Zeit regelmäßig und diskutieren auch dann noch weiter, wenn Nico längst wieder in seinem Abgeordnentenbüro mit einem ausdruckslosen Gesicht gegen die Decke starrt.

Der Abend selbst ist auch nur ein Experiment - eine Mischung aus vorbereiteten Bits und dem verzweifelten Versuch, die Fragen des Publikums zufriedenstellend zu beantworten.