© Simon Habegger

Sirens Of Lesbos: World-Beat auf den Punkt gebracht.

Das Schweizer Kollektiv Sirens Of Lesbos hat über Grenzen, Genres und Epochen hinweg einen Sound gefunden, der sie von vielen anderen unterscheidet. Das Quintett verschmilzt Elemente aus Soul, Funk, R&B, Jazz, Rock und Hip-Hop zu einem unglaublich groovenden Global-Pop Entwurf, der sich von Intuition und natürlichem Gespür leiten lässt. World-Beat im besten Sinne.

SOL besteht aus den Produzenten Melvyn Buss und Arci Friede, den Sängerinnen Jasmina und Nabyla Serag und der künstlerischen Leiterin Denise Häberli. Alle sind in der Schweiz geboren, haben aber starke Wurzeln im Ausland (Sudan, Eritrea, England, Tschechien…). Jede*r für sich und alle zusammen leben sie eine außergewöhnliche musikalische Vielfalt. Das hört man zum Beispiel auf ihrem Debütalbum “Sol”, das auch Gastbeiträge von Rapper J.I.D. und Sänger Theodor Black enthält.

Auf ihrer zweiten LP „Peace“, die in diesem Jahr erscheinen wird, gehen sie einen ähnlich kollaborativen Weg und beziehen unter anderen den Dichter und Sänger Joshua Idehen und die Basslegende Bootsy Collins mit ein. Als Vorgeschmack gibt es bereits die Single „Sweet Harmony“. Mit Zutaten aus UK Soul, Disco, Slow Pop und ein wenig Drum´n Bass fängt das Stück gekonnt den verbindenden Geist der Tanzfläche ein und versteht sich damit als Aufruf gegen jegliche Spaltung.

Es gibt Bands, die zu Beginn unfassbar schöne, intuitive Musik machen, um sich dann von ersten Erfolgen in trübe Chart-Gewässer treiben zu lassen. Diese Band ist in die Gegenrichtung aufgebrochen: So begann das Projekt anfangs (in kleiner Besetzung) mit der selbstgestellten Aufgabe, einen Ibiza Club Hit zu schreiben, was mit „Long Days, Hot Nights“ auch gelang. Das Resultat: Die Entscheidung, genau das nicht zu machen, sondern lieber zu einer eigenen musikalischen Reise aufzubrechen. Klingt gut, diese gewonnene Freiheit.