Foto: Michael Schmellin

Amen Dunes, das Projekt des amerikanischen Singer/Songwriters Damon McMahon, häutet sich bei jeder neuen Veröffentlichung. Er beginnt solo, und wenn es ins Studio oder auf die Bühne geht, arbeitet er immer wieder mit unterschiedlichen Musiker zusammen. Oder wie er selbst sagt: „It‘s a solo project, but it‘s a band when it‘s in action.“ Jetzt erscheint fünf Jahre nach dem letzten, gefeierten Album „Freedom“ eine neue Platte. Mit „Death Jokes“ wenden sich die spirituellen Reflexionen und Meditationen von Amen Dunes zum ersten Mal seit der Gründung des Projekts im Jahr 2006 von ihm selbst ab und der Welt zu. Das Album ist auch musikalisch und thematisch eine drastische Wende. Sound und Stil sind verwurzelt in der elektronischen Musik der Raves und des Rap. Amen Dunes ist mit dieser Musik aufgewachsen, konnte sich aber bislang nie vorstellen, dass er sie jemals selbst spielen könnte. Doch jetzt wirkt sie stimmig zu dem, was er sagen möchte. Inhaltlich ist die neue Platte ein vernichtendes elektronisches Essay über Amerikas Kultur der Gewalt, der Dominanz und des destruktiven Individualismus. Die Arbeit an „Death Jokes“ begann nur wenige Wochen vor der ersten Nachricht von der Pandemie im Winter 2019; abgeschlossen wurde sie drei Jahre später, als die Welt das Schlimmste hinter sich hatte, wie der Musiker selbst beschreibt: „Die Bedeutung des Albums wandelte sich mit dem Fortschreiten der Pandemie, zunächst als Reflexion über unser Festhalten an Formen und mit uns selbst, dann als feierliche Anklage gegen die blinden Flecken unserer Kultur, wenn wir falsch urteilen und angreifen, wenn sich Egozentrik und Selbstgefälligkeit als Moral ausgeben.“